Wir rocken Freiburg (8): Fanjazztic

Von Lübeck nach Freiburg im Breisgau sind es fast 820 km. Damit dürfte Fanjazztic einer der heißesten Anwärter auf den Preis für die weiteste Anfahrt zum Deutschen Chorwettbewerb 2018 sein. Ob die knapp 30 Sängerinnen und Sänger unter Leitung von David Hoffmann auch Chancen auf einen anderen Titel haben, werden das Publikum und natürlich v.a. die Jury der Kategorie G1 (populäre Chormusik a cappella) am Montag gegen 17 Uhr wissen, wenn alle Wettbewerbschöre ihr Programm vorgetragen haben. Aber wer nur drei Jahre nach der Gründung schon sein Bundesland in einem Wettbewerb mit den besten Chören Deutschlands vertreten darf, hat so oder so Grund stolz zu sein!

  • Herzlichen Glückwunsch – ihr gehört schon jetzt zu den besten Chören Deutschlands! Verratet uns euer Erfolgsgeheimnis: Was macht euren Chor besonders?

Jeder von uns ist bereit sehr großen Einsatz zu bringen. Wenn David mit uns an Klangfarbe oder Soundeffekten arbeitet, sind wir auch bei der tausendsten Wiederholung noch motiviert, alles zu geben. Wir lieben die musikalische Kommunikation miteinander und die Interaktion mit dem Publikum. Und vielleicht das Wichtigste: Wir haben einfach richtig Spaß am Singen.

  • Was muss jemand mitbringen, der bei euch mitsingen möchte? Wie wählt ihr neue Mitglieder aus?

Wer unserer Antwort zur ersten Frage zustimmt, hat schon mal beste Voraussetzungen. Neben musikalischer Erfahrung, rhythmischer Souveränität und Intonationssicherheit sind für uns auch Offenheit für Veränderungen und Zuverlässigkeit wichtig. Natürlich sollte man auch gern auf der Bühne stehen. Nach einem ersten Kennenlernen in einer Probe nehmen die Interessenten an einer Audition teil.

  • Wie wählt ihr eure Stücke aus? Gibt es Lieblingskomponisten/-arrangeure? Wo findet ihr Inspirationen?

Die Stücke wählt David aus. Er ist dabei aber auch offen für die Vorschläge der Chorsänger. Die Entscheidung ist sicher immer von geschmacklichen Vorlieben geprägt. Aber genauso müssen die Stücke für uns umsetzbar sein und zusammen ein vielseitiges Repertoire ergeben. Besonders mögen wir Anders Edenroth und The Real Group. Inspirieren lassen wir uns auf Workshops, Konzerten und YouTube.

  • Nehmt ihr an Workshops/Coachings teil? Gibt es Dozenten, die ihr besonders empfehlen könnt?

Wir kommen gerade frisch aus einem sehr inspirierenden Coaching mit Martin Carbow. Letztes Jahr haben wir an einem großartigen Workshop von Morten Kjær teilgenommen. Auch in Zukunft werden wir offen sein für neue Einflüsse von außen. Zu den unbedingt empfehlenswerten Dozenten zählen wir auch Jens Johansen, Anne Kohler und Erik Sohn.

  • Warum sollten Chöre eurer Meinung nach an Wettbewerben teilnehmen?

Die Vorbereitung auf einen Wettbewerb kostet Zeit und Nerven. Gleichzeitig weckt sie Ehrgeiz. Wenn sich alle einig sind, wird die Herausforderung zu einer großen Portion Spaß. Es kann sehr motivieren, auf ein Ziel hinzuarbeiten. Auch das Beratungsgespräch nach dem Wertungssingen kann sehr gewinnbringend sein.

  • Was für Erwartungen habt ihr an den Deutschen Chorwettbewerb 2018? Worauf freut ihr euch am meisten?

Wir freuen uns auf so vieles … die Begegnung mit anderen Chören und Chorleitern, neue Repertoire-Ideen, Spaß auf der Fahrt, die Aufregung vor und Erleichterung nach dem Auftritt.

Es ist eine gute Wahl als Pflichtstück. Es stellt einen hohen Anspruch an die Balance aus Leichtigkeit und Groove. Durch die rhythmisch vereinfachte Melodie ist das Arrangement leider weniger raffiniert als das Original von James Taylor.

  • Der Deutsche Chorwettbewerb ist ja immer auch ein Ort der Begegnung, auf welche anderen Chöre und Ensembles freut ihr euch besonders? Warum?

Wir freuen uns besonders auf drei Chöre. Als erstes auf Pop-up mit seiner hervorragenden Chorleiterin Anne Kohler. Uns fasziniert besonders, wie sich die fantastischen Einzelstimmen zu einer homogenen und charakteristischen Klangfarbe zusammenfinden. Der zweite Chor ist Cantaloop. David ist ehemaliger Mitsänger von Cantaloop und wir sind immer neugierig, was bei unserem norddeutschen Konkurrenten so los ist. Drittens freuen wir uns auf den Jazz-Chor der Uni Bonn mit den tollen Arrangements vom Chorleiter Jan-Hendrik Herrmann.

  • Habt ihr Tipps für Chöre, die es auch mal zum Deutschen Chorwettbewerb schaffen möchten?

Ganz klare Empfehlung: Singt bei uns mit!

  • Zum Trost für alle Chöre, die (noch) nicht so toll klingen wie ihr: Gibt es auch Sachen, die bei euch nicht perfekt laufen?

Nein, und falls doch, werden wir es vor dem Wettbewerb nicht verraten 😉

 

Mehr über Fanjazztic erfahrt ihr u.a. auf ihrer Website und bei Facebook.

Die bisherigen Teile meiner Interviewreihe  „Wir rocken Freiburg“ findet ihr hier:

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