„Meine“ chor.com 2015

Meine erste chor.com 2015 liegt hinter mir. Bei der letzten Ausgabe 2013 konnte ich mir darunter noch nicht so richtig etwas vorstellen und habe mich deshalb gegen eine Teilnahme entschieden. Das soll euch 2017 auf keinen Fall passieren! Wenn man sich auch nur im Entferntesten für Chor- und A-cappella-Musik interessiert, ist die chor.com ein Muss! Es waren vier tolle, intensive Tage und ich habe unheimlich viel für mich mitgenommen, obwohl ich viele der Workshops und Konzerte, die ich gern besucht hätte, gar nicht in meinem persönlichen Stundenplan unterbringen konnte. Damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt, gibt es heute einen Rückblick auf meine Erlebnisse:

Fachmesse

Auf zwei Etagen verteilt gab es Stände der wichtigsten Chormusikverlage, Veranstalter von Festivals, Wettbewerben und Chorreisen und anderer Unternehmen, deren Angebot im weitesten Sinn auf Chöre zugeschnitten ist. Meine persönlichen Lieblingsplätze waren der Icebreaker-Stand von Tine Fris und Kristoffer Fynbo Thorning (Postyr) und die Stände von Perpetuum Jazzile und Unduzo, an denen man im Lauf der Messe immer wieder die bekannten Gesichter der Pop-/Jazzszene treffen konnte.

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Auf der Bühne im Zentrum der Ausstellungsfläche fanden neben der offiziellen Eröffungseranstaltung regelmäßige Präsentationen und Vokaltalks (Panel-Diskussionen) zu aktuellen Themen statt. Hier wurden auch die Preisträger des Songwriting-Wettbewerbs für Vokalbands „Gebt uns Songs!“ ausgezeichnet. Der erste Preis ging für „No matter what“ an Juci Janoska (Beat Poetry Club), die leider nicht selbst vor Ort sein konnte.

Linda, Cornelius und Richard von Unduzo nahmen die Preise für ihre Songs „Der Clown“ (2. Platz), „Astronaut“ (3. Platz) und „Bauchtanz“ (4. Platz) sowie „Gigolo“ von Patrick (5. Platz) entgegen; Daniel von Tonalrausch erhielt die Auszeichnung für sein „Summer Rain“ (ebenfalls 5. Platz) sowie „How dare you“ (6. Platz) von seinem Band-Kollegen Gabriel. Hier gibts einen Audiobeitrag zum Wettbewerb von Nena Wagner.

Workshops

Das Workshopangebot war mit knapp 150 Kursen wirklich riesig und unter den Dozenten wahnsinnig viele Koryphäen ihres Fachs. Ich hab an den vier Tagen die folgenden Kurse besucht (und v.a. nach den Leitern, nicht so sehr nach den Themen ausgewählt):

  • Anspruchsvolle Frauenchorliteratur für Ensemble und Chor – Winnie Brückner (Niniwe)
  • 6fach Zoom Songerarbeitung mit ONAIR
  • Bearbeitungen bearbeiten – maßgeschneiderte Arrangements für jeden Chor – Stefan Flügel
  • „Quer Bach“ by Slixs – Instrumentalmusik von J. S. Bach für Stimmen
  • Sound Arranging – Indra Tedjasukmana
  • Arrangieren für Popchöre – Christoph Gerl
  • Stand-up composing: Von einer fixen Idee zum Chorhit – Oliver Gies
  • Warm-up the Choir – Bertrand Gröger

Manche davon waren eher praxisorientiert und wir haben sehr viel gesungen, andere eher theoretisch aufgebaut. Ich hab in jedem Workshop etwas gelernt. Am besten hat mir der von Stefan Flügel gefallen, weil er sehr strukturiert und logisch vorgegangen ist. Den meisten Spaß hatte ich im Kurs von Oliver Gies, in dem wir aus dem Stegreif ein Lied kreiert haben.

Ich hätte auch noch wahnsinnig gern in die Workshops von Erik Sohn, Claudia Burghard, Carsten Gerlitz, Stefan Kalmer, Matthias Becker, Sascha Cohn und einigen anderen Dozenten reingeschnuppert und natürlich auch sehr gern den Intensivkurs „Bühnenpräsenz / Interpretation“ mit Oliver Gies und Felix Powroslo besucht, aber mehr war leider zeitlich nicht möglich. (= Luxusproblem :-))

Konzerte

Auch das Konzertangebot war der Hammer! Toll fand ich insbesondere, dass für mich als Pop-/Jazzliebhaber auch hier so viel dabei war: am Donnerstag gab es z.B. das großartige Akustikkonzert von Slixs (einen Bericht dazu findet ihr hier) und danach das Frauenquartett Niniwe, das mir ebenfalls sehr gut gefallen hat: schöner Klang, interessante Arrangements und ansonsten ein ganz reduziertes Setup ohne Mikrofone (bei ihrem Kirchenkonzert) und wenig choreographischen Elementen.

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Am Freitag bin ich in den Genuss von ONAIR gekommen. Die sechs Berliner haben mit ihrer perfekten Show das Publikum absolut mitgerissen. Bei früheren Konzerten habe ich sie dem Publikum gegenüber als relativ reserviert empfunden. Bei diesem Konzert im Jazzclub domicil war die Atmosphäre intim und nett – ein rundum gelungener Abend!

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Mein letztes chor.com Konzert war nochmal ein echtes Highlight: das Abschlusskonzert des Intensivkurses „Bühnenpräsenz / Interpretation“ mit Maybebop, Felix Powroslo und den Teilnehmern des Workshops. Los ging es mit einer coolen Publikumsinteraktion, danach folgten unter Leitung von Oliver Gies ein paar Lieder der Workshopteilnehmer, die sehr unterhaltsam waren. Danach kam Maybebop. Ich habe ja schon ein paar Konzerte des Quartetts gesehen und wusste, dass es gut wird, aber das Konzert hat meine Erwartungen übertroffen. Ein Großteil der Setlist bestand aus jazzigen Stücken, die mir persönlich aus dem Maybebop Repertoire am besten gefallen, weil bei diesen Stücken die große Arrangierkunst von Oliver Gies am deutlichsten wird.

Ein bisschen Klamauk war natürlich auch dabei, z.B. bei dieser Performance mit Zuschauer Matthias Ortmann:

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Verpasst habe ich leider das Konzert der Vivid Voices, das dem Video nach zu urteilen auch ein Highlight gewesen sein muss:

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Ansonsten habe ich die Zeit genutzt, viele Interviews zu führen und ihr könnt euch noch auf einiges freuen! In der Zwischenzeit empfehle ich euch den chor.com Blog und die Podcasts von Vocals on Air, um noch ein bisschen weiter in Erinnerungen zu schwelgen oder euch ein Bild zu machen, falls ihr selbst nicht dabei sein konntet.

Wie immer freue mich über eure Kommentare darüber, wie euch die Zusammenfassung und natürlich auch die chor.com an sich gefallen haben!

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