A-Cappella-Frauenpower

Vor ein paar Wochen fand in Graz das Festival vokal.total statt. Ich war noch nie vor Ort, aber dank Livestream ist der internationale Wettbewerb immer eine tolle Möglichkeit, neue musikalische Entdeckungen zu machen. In diesem Jahr ist mir besonders die große Anzahl junger, rein weiblicher A-cappella-Gruppen.aufgefallen.

Besonders toll fand ich Chilli da Mur aus Österreich, die mich schon in der Fernsehsendung „Die große Chance der Chöre“ begeistert haben und die bei vokal.total den Publikumspreis in der Pop-Kategorie eingesackt haben. Tolle Stimmen und ganz viel Charme und Emotionen!

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Tuuletar aus Finnland (Foto) haben die Bühne mit ihrem sehr speziellen „Folk Hop“-Stil ordentlich gerockt und von insgesamt 16 Gruppen den zweiten Platz in der Pop-Kategorie erzielt. (Nachdem es im April beim Internationalen A-cappella-Wettbewerb in Leipzig noch für keine Platzierung reichte – Wahnsinnssteigerung!)

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Der Beat Poetry Club aus Österreich ist mir zum ersten Mal beim Acapideo, dem Video-Contest der Internationalen A-cappella-Woche Hannover positiv aufgefallen. Der Auftritt in Graz war auch extrem cool, mir hat nur eine Ballade in ihrem Programm gefehlt.

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Unseren deutschen Export petitfour aus Berlin hab ich 2014 bei der Nacht der Stimmen in Darmstadt zum ersten Mal live gehört und sie haben mir damals schon sehr gut gefallen. Fünf Mädels mit einem ganz eigener Stil und einer außergewöhnlichen Repertoireauswahl.

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Die Yellow Sisters aus der Tschechien sind schon fast Pionierinnen des A-cappella-Gesangs. Die Gruppe gibt es schon seit zehn Jahren. In Graz haben sie (wie alle anderen Girlbands in der Pop-Kategorie) ein Gold-Diplom gewonnen.

Bis vor ein paar Jahren kannte ich keine einzige Frauengruppe. Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema A cappella zu beschäftigen, habe ich natürlich irgendwann herausgefunden, dass es einige gibt – teilweise sogar seit vielen, vielen Jahren – aber die meisten haben mich aufgrund ihres Stils nicht so wirklich interessiert. (Ich gebe zu, dass es Frauengruppen bei mir grundsätzlich immer etwas schwerer als gemischte oder Männergruppen haben. Solange man einen Bass in der Gruppe hat, kann auch ein langweiliges/schlechtes Arrangement nach etwas klingen. Mädels müssen sich da mehr anstrengen, um meine Hörgewohnheiten auszugleichen…)

Dann kamen irgendwann die medlz, die in Deutschland mittlerweile vermutlich geschlechtsübergreifend zu den erfolgreichsten Vokalbands zählen.

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Etwas später folgten Les Brünettes.

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Beide Gruppen haben ihre Nische gefunden und mich davon überzeugt, dass man nicht zwingend Männer braucht, um tolle Vokalmusik zu machen! Die medlz machen vorwiegend Pop, häufig mit technischer Unterstützung (Octaver). Les Brünettes gehen eher in Richtung Jazz, lassen aber dank der ausgefeilten Arrangements ebenfalls keine Bässe vermissen…

International haben in den letzten Jahren v.a. The Boxettes aus England für Furore gesorgt. Leider hat sich die Band 2014 aufgelöst. Aber wenn ich mir viele der neuen Gruppen so anhöre, habe ich das Gefühl, dass sie mit ihren einzigartigen, innovativen Stil auf jeden Fall ihre Spuren in der A-cappella-Welt hinterlassen haben.

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Ein Grund für den Trend, der sich gerade in Europa bemerkbar macht, sind sicher die vielen (weiblichen), studentischen A-cappella-Gruppen in den USA, die dank Youtube teilweise auch in Deutschland Bekanntheit erlangt haben (z.B. die Acabelles mit ihrem „Royals“ Video), und der allgemeine A-cappella-Hype rund um Pentatonix, The Casting-Show The Sing-off und den Film Pitch Perfect um die imaginäre Frauengruppe „Barden Bellas“.

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In den USA gibt es mit der „Women’s A Cappella Association (WAKA)“ übrigens auch einen Verband, der sich mit einem jährlichen Festival (She Sings) und einer CD-Compilation speziell für die weiblichen Vertreter der vokalen Welt einsetzt.

In den nächsten Tagen werd ich noch einen Blogpost veröffentlichen mit ein paar anderen Gruppen der neuen „Female A cappella“-Generation aus Deutschland und dem Rest der Welt, die ich persönlich toll finde und die ihr unbedingt ausschecken solltet. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Text schon ein bisschen Appetit machen… Stay tuned und lasst mich doch in der Zwischenzeit wissen, wie ihr die neue A-Cappella-Frauenpower so findet.  :-)

(c) Foto: Tuulutar

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